Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Siegel

Papiermühle Heiligenstadt

Zeitliche Einordnung

1604–1854

Geographischer Bezug

Heilbad Heiligenstadt

Oberbegriff

Papiermühle

Historische Informationen

nach Urkundenbuch: 1621 durch Johann Zwehl erbaut, Kurfürstlicher Rat, Stadtschultheiß zu Heiligenstadt und Landschreiber des Eichsfeldes; Betrieb durch Pächter; 20.04.1623 kurfürstliches Diplom, unbefristetes, alleiniges Lumpensammelrecht für das Eichsfeld und Recht, jede neue Papiermühle auf dem Eichsfeld zu verhindern. - Brand im Mai 1632 bei der Belagerung Heiligenstadts, wohl 1636 nach Rückkehr Zwehls ins Eichsfeld wieder aufgebaut, 1652 in vollständigem Betrieb. - 1751 bei Testamentseröffnung 3 anteilige Eigner bekannt: Zwehl und verwandte Familien Teizel und v. Kaisenberg zu je 1/3. - Übergang des Zwehl'schen Teils beim Tod des Bürgermeisters Herwig Christoph v. Zwehl an seine Söhne Carl, Chrsitoph und Herwig. - Vereinigungsbestrebung durch Carl v. Zwehl: 1774 Kauf des Teizel'schen und 1781 des v. Kaisenberg'schen Anteils sowie Erwerb des kompletten Zwehl'schen Teils. - bis 1829 im Zwehl'schen Besitz: 01.07.1829 Ende des Pachtvertrags mit Theodor Dietrich Lovis, danach schließlich Verkauf an Lovis für 8.500 Taler. - 1854 1. Papiermaschine von Oechelhäuser in Siegen in der 1840 erworbenen "Kupfermühle" (Richtung Geisleden) aufgestellt, Büttenbetrieb eingestellt; Nachfolgebetrieb 1910 noch bestanden; Papiermühle 1893 an Hugo Engelmann verkauft, Einrichtung einer Nadelfabrik ; nach Streckenbach: nach Wasserzeichen bereits 1604 bestanden, Besitzverhältnisse bis 1621 unklar. - 20.04.1623: kurmainzisches Privileg (Lumpensammeln, alleinige Papiermühlenbetrieb auf dem Eichsfeld) für Johann Zwehl. - ab Michaeli 1623: 1. Pächter Moritz Becker. - nach Brand Mai 1632, 1642/43 wieder in Betrieb gebracht, 1652 Vollbetrieb. - 1751 bei Tod Herwig von Zwehls dreigeteilt (1774/1781 Zusammenführung Anteile durch Familie Zwehl). - 1754 Heinrich Wilhelm Ludemann Pächter. - 01.07.1829 Auslaufen des Pachtvertrags mit Johann Christoph Lovis: Verkauf an Lovis wegen Schwierigkeiten zu verpachten; zuvor drohender Plan Lovis', in der Kupfermühle eigenen Betrieb zu gründen, im Zuge dessen abschlägiger Bescheid auf Protest der Familie Zwehl durch die Erfurter Regierung vom 27.04.1829, Aufhebung des Zwehl'schen Privilegs. - 1836: Erweiterung Betriebsanlagen. - 1840 Erwerb Kupfermühle mit Nebengebäuden, 1854 Verlegung in die Kupfermühle an der Geislede. - 13.11.1872 Verkauf Papiermühle für 8.000 Taler an Franz Engelmann, Einrichtung Nadelfabrik

Namensvarianten

Zwehls Mühle

nach oben